Die Baukultur ist nun auch Sache der „Landschaft“

Aurich. Die Ostfriesische Landschaft wird eine neue Arbeitsgemeinschaft einrichten, die sich mit Baukultur und Denkmalpflege beschäftigt. Das kündigte Präsident Rico Mecklenburg in der Landschaftsversammlung an, die am Wochenende (27. November) als Hybrid-Veranstaltung im Ständesaal der Ostfriesischen Landschaft in Aurich stattfand. Leiter der Einrichtung wird Landschaftsrat Jann Berghaus sein. Aus diesem Anlass finde vom 7.bis 9. Juli 2022 eine Tagung statt, für die Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) ein Grußwort sprechen werde.

Nur ein Teil der Mitglieder der Landschaftsversammlung war in der Präsenzveranstaltung anwesend, die anderen schalteten sich digital per Zoom dazu. Bilder: Inga Graber

Wichtig für die Institution ist die Herrichtung und Ertüchtigung eines Teils der Kleiderkammer der ehemaligen Blücherkaserne zu einem „Sammlungszentrum für historisches ostfriesisches Kulturgut“, kurz „ShoK“. Aufgrund erheblicher Kostensteigerungen im Bausektor, die Rede ist von 282 000 Euro – wurde das Projekt in zwei Abschnitte geteilt. Die Arbeiten für den ersten Abschnitt laufen. Die Landschaft geht von einer Eröffnung in der zweiten Hälfte des Jahres 2022 aus.

Hatte viel Neues zu berichten: Landschaftspräsident Rico Mecklenburg.

Mit ihren starken Aktivitäten im Bereich der neuen Medien nehme die Ostfriesische Landschaft unter den Verbänden eine Spitzenposition ein, sagte Mecklenburg. Insbesondere Formate wie die Videoreihe „Löppt“, die über Facebook beworben wird, hätten sich als „Renner“ erwiesen. Aufgrund dieser Aktivitäten und der starken Auftritte des Plattdüütskbüros hätte sich das Land entschlossen, angekündigte Streichungen im Doppelhaushalt 2022/23 zurückzunehmen, so dass auch das jährliche Budget für die kleineren Kultureinrichtungen der Region erhalten bleibe. Dies sei aber auch dem Einschreiten der ostfriesischen Abgeordneten zu danken, die sich fraktionsübergreifend für den Erhalt der Haushaltsstelle eingesetzt hätten.

Über eine Fülle von Plänen für das nächste Jahr berichtete der Vorsitzende des Kulturausschusses, Alfred Meyer. Demnach will sich die Kulturagentur des Themas „Klimawandel und Kultur“ annehmen. Es soll einen Flyer zur Teekultur in fünf Sprachen geben, ein Kulturkalender ist ebenso geplant wie eine Weiterentwicklung der plattdeutschen Lernplattform „Platino“ auf das nächste Sprachniveau A2. Zudem soll eine Sammlung von Märchen auf Plattdeutsch herausgegeben werden. Für den Wissenschaftsausschuss berichtete Landschaftsrat Helmut Markus unter anderem von einem Forschungsvorhaben, das sich der Kleidung der Moorleiche von Bernuthsfeld im Emder Landesmuseum widmen soll.

Den Haushalt der Ostfriesischen Landschaft, der 2021 rund 5,4 Millionen Euro und 2022 5,6 Millionen Euro umfasst, stellte Landschaftsdirektor Dr. Matthias Stenger vor. Ein zufriedenstellendes Jahresergebnis konstatierte Vorstandsvorsitzender Thomas Weiss für die Ostfriesische Landschaftliche Brandkasse.

Personelles:
► Helmut Markus, der turnusgemäß als Landschaftsrat ausscheiden musste, wurde einstimmig wiedergewählt.

► Anstelle von Christine Schmidt, die aus Emden in den Landkreis Aurich verzogen ist, wurde Katja Lechner (Emden)neu in die Landschaftsversammlung und verschiedene Ausschüsse verpflichtet worden.

Sonstiges:
► Die nicht funktionierende Uhr im Ständesaal wurde von der Versammlung bemängelt. Rico Mecklenburg verwies darauf, dass sie wohl funktioniere, aber abgestellt worden sei, weil ihr Schlag extrem laut sei und das Geräusch speziell bei Trauungen, die ebenfalls im Saal stattfinden, störe.

Zu Beginn und gegen Ende der Landschaftsversammlung gibt es künftig die Möglichkeit für Gäste zu einer Einwohnerfrage.