Ausbau des Sammlungszentrums im Zeitplan

Aurich. Der Ausbau der Kleiderkammer der ehemaligen Blücher-Kaserne zum Sammlungszentrum für historisches ostfriesisches Kulturgut liegt im Zeitplan. Der erste von zwei Bauabschnitten, der einen finanziellen Umfang von 616 000 Euro hat, soll in der zweiten Jahreshälfte eröffnet werden. Das erklärte der Präsident der Ostfriesischen Landschaft, Rico Mecklenburg, im Rahmen seines Berichtes vor der Landschaftsversammlung. Allerdings rechne man für den Innenausbau mit weiteren Kostensteigerungen. Auch die Betriebskosten sollen erheblich über den Planungen liegen. Mecklenburg sprach in diesem Zusammenhang von rund einer Viertelmillion Euro, die nun über zusätzliche Fördergelder eingeworben werden müssen.

Landschaftsräte, Präsident und Direktor am Tisch im Ständesaal. Bilder: Graber

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► Die Ostfriesische Landschaft konnte im letzten Jahr insgesamt rund eine halbe Million Euro an Fördergeldern für die Kultur in der Region vergeben – 160 000 Euro aus Mitteln der Regionalen Kulturförderung, 80 000 Euro im Rahmen des Investitionsprogramms für kleinere Kultureinrichtungen und rund 265 000 Euro aus dem Sonderprogramm II für gemeinnützige Kultureinrichtungen und Kulturvereine sowie über das Förderprogramm „Niedersachsen dreht auf“ für Solo-Selbstständige.

► Zwei Abteilungsleiter der Ostfriesischen Landschaft sind Vorsitzende von landesweiten fachwissenschaftlichen Vereinigungen geworden. Volkskundlerin Dr. Nina Hennig ist neue Vorsitzende der Volkskundlichen Kommission für Niedersachsen geworden. In Nachfolger des vorherigen Landschaftsdirektors Dr. Rolf Bärenfänger wurde der Archäologe Dr. Jan Kegler zum neuen Vorsitzenden der Archäologischen Kommission für Niedersachsen gewählt.

► Die Ostfriesland-Stiftung hat eine Zustiftung erfahren. Die unselbständige Stiftung für heimatkulturelle Jugendbildung in Ostfriesland will die Heimatpflege im Raum des geografischen Ostfrieslands, etwa durch die Unterstützung von Projekten für oder mit Kindern und Jugendlichen in den Bereichen niederdeutsche Sprache, Heimatkunde oder Landschafts- und Naturschutz fördern. Stifter sind das Ehepaar Else und Edzard Harms aus Aurich.

► Landschaftsdirektor Dr. Matthias Stenger stellte die wesentlichen Zahlen für die Ostfriesische Landschaft und die Ostfriesland-Stiftung vor. Demnach erhöhte sich die Bilanzsumme der Ostfriesischen Landschaft in 2021 von 14,46 Millionen Euro auf 15,24 Millionen Euro. Das Eigenkapital der Landschaft liegt unverändert bei 7,6 Mio. Euro. Die Bilanzsumme der Stiftung steigt von 5,7 Millionen Euro auf 6 Millionen Euro.

Abgestimmt wurde in der Landschaftsversammlung in Präsenz, aber auch per Zoom.

► In Esens wurde mit der jüdischen Opernsängerin Sara Oppenheimer der sechste FrauenORT in Ostfriesland eröffnet. Das teilte der Vorsitzende des Kulturausschusses der Landschaft, Alfred Meyer, mit. Die Kulturagentur unterstützte Esens bei der Bewerbung beim Landesfrauenrat Niedersachsen e.V. und bei der Einwerbung von Fördergeldern.

► 2021 veröffentlichte das Plattdüütskbüro die Sprach-Lern-App PlattinO (KiE berichtete). Mit ihr kann man Plattdeutsch als Fremdsprache erlernen. Bis jetzt wurde sie knapp 40 000 Mal heruntergeladen.

► Wir der Vorsitzende des Wissenschaftsausschusses, Onno Folkerts, berichtete, konnte 2021 ein Teil des Fotonachlasses des Journalisten Wilhelm Pabst aus Göppingen mit knapp 1000 um 1960 entstandenen Aufnahmen als Geschenk übernommen werden.

► Der Archäologische Dienst ist mit zahlreichen Objekten an der Ausstellung „Mittelalter. Tota Frisia“ im Fries Museum in Leeuwarden vertreten.

► Gemeinsam mit dem Regionalen Pädagogischen Zentrum (RPZ), der Museumsfachstelle und Lehrkräften hat die Archäologie der Landschaft Unterrichtsmaterialien zu „Mittelalter in Ostfriesland und das Steinhaus Bunderhee“ erstellt.

► Die Emder Schulleiterin Franziska Petzold ist nach mehr als zwölf Jahren als Leiterin der Museumslehrkräfte verabschiedet worden. Nun leiten Fenna Rinke und Christine Pahlow vom Ulrichsgymnasium Norden die Gruppe.

► Ein neues Projekt hat die Bildungsregion Ostfriesland gemeinsam mit dem RPZ-Arbeitskreis Ernährungs- und Verbraucherbildung gestartet: Schulen werden dabei aufgefordert, zusammen mit den Schülern über den eigenen Tellerrand in die Töpfe der Welt zu schauen. Dafür sollen die Kinder und Jugendlichen ihre Lieblingsrezepte zusammenstellen, mit denen sie besondere Erlebnisse oder Geschichten verbinden. Die Geschichte und das Rezept schreiben sie in ihrer Familiensprache und in Deutsch auf. Die Rezepte werden dann zwischen den Klassen ausgetauscht und vor allem ausprobiert.