Erstmals Trauung in der Bibliothek

Emden. Die Johannes a Lasco Bibliothek bietet ab sofort als neuen Service die Möglichkeit an, sich im Mittelschiff standesamtlich trauen zu lassen. Als erstes Paar traten am Sonnabend Nina Weber und Diedrich Dolgow vor den Emder Standesbeamten Heiko Baumann und gaben sich vor 80 geladenen Gästen das Ja-Wort.

Standesbeamter Heiko Baumann begrüßt das Brautpaar Nina Weber und Diedrich Dolgow sowie die Gäste im Mittelschiff der Johannes a Lasco Bibliothek. Bild: JaLB

Braut und Bräutigam – sie stammt aus Marienhafe, er aus Leer – lernten sich auf ihrer beider Arbeitsstelle, dem Emder VW-Werk kennen und lieben. „Wir wollten einen schönen Ort, um uns trauen zu lassen und haben ihn mit der Johannes a Lasco Bibliothek gefunden“, sagt Nina Weber, die sich eigentlich eine kirchliche Trauung wünschte, während der Bräutigam die Ehe standesamtlich schließen wollte. Die Bibliothek bot da einen Kompromiss, der beiden zusagte. Auf Wunsch der Braut nahmen das Paar auch nicht auf Stühlen, sondern auf einer Kirchenbank Platz.

Das Mittelschiff war mit brennenden Kerzen an den großen Leuchtern und vielen Blumenbouquets sowie einem mit Kerzen und Blüten geschmückten Trau-Tisch reich herausgeputzt worden. Die Eheringe ruhten in einer 200 Jahre alten hölzernen Schale aus diakonischem Bestand, die die Bibliothek eigens für diesen Zweck zur Verfügung gestellt hatte.

Heiko Baumann war in letzter Minute für den erkrankten Oberbürgermeister Tim Kruithoff eingesprungen und hob „den Atem der Geschichte“ hervor, den man in der Bibliothek verspüre. Er zeigte sich ganz begeistert von dem neuen Trau-Raum.

Rund 80 Gäste waren in die Bibliothek geladen worden, um die Trauung mitzuerleben.

Das Brautpaar bleibt dem Ort seiner Eheschließung übrigens dauerhaft verbunden. Die Urkunde über eine Steinpatenschaft überreichte der wissenschaftliche Mitarbeiter der Bibliothek, Dr. Michael Weichenhan, als Geschenk des Hauses. Die Steine im Bereich des Chores der einstigen Großen Kirche werden stückweise an Interessierte vergeben, die damit gegen einen kleinen Betrag zu Paten werden. Mit dieser Aktion bemüht sich die Bibliothek um die Einwerbung von Geldern zum baulichen Erhalt des Hauses.

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