Neue Ideen und Pläne für „Amrumbank“

Emden. „Na endlich“, seufzt Margret Dreyer, als das Museum auf dem Feuerschiff „Amrumbank / Deutsche Bucht“ am 1. Mai wieder offiziell eröffnet wurde. Die Ehrenamtliche, die seit 2007 den Ausstellungsbereich betreut, ist erleichtert, dass es nun weitergeht. „Ich habe mich richtig auf heute gefreut!“ Gemeinsam mit ihren Kolleginnen Karoline Lüppen und Christel Altmann kann sie nun in einem erweiterten Kassenbereich arbeiten, der auch die angebotenen Mitbringsel übersichtlich präsentiert.

An erster Stelle stehen dabei die Dinge, die aus den alten Teakholz-Planken des – inzwischen erneuerten – Schiffsdecks in Handarbeit gefertigt werden – Schlüsselanhänger, Flaschenöffner, Blumenvasen oder Teestövchen. „Das Holz, das 1915 auf dem Schiff verbaut wurde, haben wir gelagert und arbeiten es nun nach Bedarf auf“, sagt Vereinsmitglied Hugo Uden und verweist auch gleich auf die neueste Idee. Paare, die sich im Kapitänssalon trauen lassen, erhalten ein Teakholz-Herz, in das die Namen der beiden Eheleute eingeschrieben werden. „Das ist einmalig“, zeigt sich Uden stolz auf eine unvergleichliche Erinnerung.

Stolz auf seine Crews: Vorsitzender Heinz-Günther Buß

Doch der Vorsitzende des „Arbeitskreises Feuerschiff e.V., Heinz-Günther Buß, hat mit dem erweiterten Museumsbereich noch anderes vor. Er möchte hier ein maritimes Angebot etablieren, das Vorträge, Lesungen und Diskussionsrunden zu Fragen von Seefahrt, Häfen und anderen maritimen Themen behandelt. „Doch zunächst müssen die Ehrenamtlichen mal zur Ruhe kommen“, macht er die Reihenfolge deutlich.

Nach 18 000 ehrenamtlich geleisteten Arbeitsstunden in den letzten arbeitsreichen drei Jahren, in denen der Verein sich mit Renovierungen, Werftaufenthalten und Problemen durch die Sperrung der Eisenbahnbrücke, mit der Pandemie, einem Anschlag auf das Schiff und finanziellen Schwierigkeiten beschäftigte, sollen die verschiedenen Crews an Bord erst einmal auf einen normalen Level zurückkommen. In diesem Zusammenhang werden auch neue Ehrenamtliche gesucht, die Freude daran haben, sich in einer großen Gemeinschaft aktiv zu betätigen.

Doch die Einschränkungen brachten auch Vorteile mit sich: die Crews seien zusammengewachsen, die vier Traditionsschiffe – Feuerschiff, Rettungskreuzer Georg Breusing, Logger „AE 7 Stadt Emden“ und Tjalk „Anne“ – haben stärkere Zusammenarbeit verabredet, zudem soll die Anzahl der Ausfahrten der „Amrumbank“ von einmal im Jahr auf drei bis fünf Mal gesteigert werden. Das habe zum einen den Hintergrund, dass die starke Verschlickung des Liegeplatzes dadurch gelockert werden soll, es gäbe aber auch pekuniäre Gründe. „Wir nehmen natürlich Gäste mit auf See und hoffen, dass wir so zur Verbesserung der finanziellen Situation beitragen können“, sagt Buß und verweist darauf, dass man immerhin rund fünf Millionen Euro in das Schiff investiert habe. Noch ist die Deutz-Maschine von 1928 nicht zu 100 Prozent in Ordnung. „Die hat noch ’ne kleine Macke.“ Aber das lasse sich beheben, und müsse dann in einer achtstündigen Fahrt unter Volllast erprobt werden.

Auch der Rettungskreuzer „Georg Breusing“ eröffnete am 1. Mai: Museumsführerin Katrin Welde und Albrecht van Häfen vom Vorstand erwarteten die Gäste

Einen großen Wunsch möchte der Feuerschiff-Vorstand aber noch loswerden. Es wäre zu schön, sagt Buß, wenn mehr Emder sich an Bord sehen ließen, Anteil an den Museumsschiffen nähmen oder gar Mitglied im Verein würden. „Denn es ist schon etwas besonderes, dass hier vier Traditionsschiffe im Hafen liegen!“

Am 1. Mai hatte auch der Rettungskreuzer „Georg Breusing“ den ersten Öffnungstag. Doch sei der Besuch noch etwas mau, beklagte Museumsführerin Katrin Welde.1. Mai