„Verloren im Land“ – und doch auffindbar

Fehnhusen. Angenehm überrascht war die Künstlergruppe „nah am wasser“ über die Resonanz auf ihre achttägige Scheunen-Schau „Höfische Kunst“ in Fehnhusen. Rund 300 Besucher fanden sich in der Ausstellungswoche ein, sagte Herbert Müller bei der Finissage am letzten Tag (14. Mai). „Wir liegen hier ja verloren mitten im Land. Da war es schon überraschend, dass wir jeden Tag Besucher hatten.“

Freuten sich über die gute Resonanz: Hilke Deutscher, Ulrich Schneider, Herbert Müller und Peter Geihte

„Erstaunlich“ findet auch Ulrich Schnelle die Zahl. Er gehört ebenso wie Peter Geihte aus Wilhelmshaven und Hilke Deutscher aus Leer zur Gruppe „nah am wasser“, die sich auf die Fahnen geschrieben hat, mit ihren gemeinschaftlichen Präsentationen zu experimentieren und ungewöhnliche Ausstellungsorte auszuprobieren. Schnelle betreibt selber eine Kunstscheune im rheiderländischen Boen bei Bunde, und er kennt die Probleme des Ausstellungswesens. „Zu Eröffnung und Finissage kommen viele Besucher, ansonsten ist es schwierig.“

Für Herbert Müller war die Schau in der Scheune ein wirklicher Test, den er nur sehr dosiert einsetzen möchte. Denn er weiß noch nicht, ob er wirklich seine Ruhe aufgeben möchte, um seine Scheune häufiger mit Kunst und Betrachtern zu füllen. „Das will gut überlegt sein.“

Die vier Künstler wollen weitermachen. „Solange wir den Pinsel halten können“, kündigt Ulrich Schnelle an und lacht. Gut lachen hatten alle Teilnehmer an der Ausstellung, denn auch der Verkauf von Bildern verlief vielversprechend. – Und als hätten sie nur darauf gewartet, spendeten die sieben Pfauen von Herbert Müller keckernden Beifall auf die gute Nachricht.

Jetzt muss abgebaut werden. Auch die beiden Kronleuchter, die der Scheunen-Schau einen „höfischen“ Anstrich verliehen, müssen wieder verschwinden. Bleiben werden die langen, kunstvollen Spinnweben, die während der Ausstellung für einen „höfischen“ Eindruck der anderen Art standen.