Emotionale Zustandsbeschreibungen

Emden. Zu einem Sommerkonzert hatte Matthias Skorning (Lüneburg) in die Schweizer Kirche eingeladen. Zu hören gab es Eigenkompositionen, die der Autodidakt in den letzten Jahren erarbeitet hat. Das Programm, in dem die einzelnen Stücke höchst fantasievolle Namen haben, kombinierte Skorning, der der Sohn des ehemaligen reformierten Pastoren Dieter Krage ist, mit allerhand biographischen Notizen aus seiner musikalischen Entwicklung.

Im Hauptberuf ist Skorning Leiter der Evangelischen Familienbildungsstätte Lüneburg. Seine erst spät erworbene Leidenschaft ist das Klavierspiel, mit dem er begann, als die Blockflötenphase vorbei war. Für dieses Instrument habe sich seine Spielleidenschaft in Grenzen gehalten. Mit der Klavierphase sei es ihm kaum besser ergangen. Der Unterricht habe ihm nicht gefallen, und nach zwei Jahren habe er ihn beendet. Gleichwohl sei er wieder zur Musik geholt worden – unter anderem durch die amerikanische Serie der 70er Jahre – „Cannon“ -, bei der häufig ein Klavier in einer Bar zu hören gewesen sei – als Hintergrundmusik.

Immer wieder streute der Klavier-Enthusiast seine eigenen musikalischen Beiträge ein – „Snap“, „Sorrow“ oder „Rose from someone“, was sich als besonders klangvolle Studie erwies. Dann wieder gab es breite Klangteppiche wie in „Blue“, in denen Anklänge an Jazz eingearbeitet waren. Es waren vor allem emotionale Zustandsbeschreibungen, die Skorning seinen wenigen, aber sehr interessierten Zuhörern vorstellte. So entwickelte sich auch eher der Eindruck von Hausmusik unter Freunden als von einem ausgefeilten Konzert.

Skorning berichtete von einer Methode, die er „freies Spiel“ nannte, um zu unkonventionellen Klangergebnissen zu kommen, also einer Form der Improvisation. Hunderte von Ideen-Skizzen habe er auf diese Weise zusammentragen und aufnehmen können, merkte Skorning an. Allerdings gelange nur ein Bruchteil dieser Segmente zur Aufführungsreife. Das kleine Konzert in der Schweizer Kirche gab davon einen Einblick.