Gezeitenkonzerte sind nun auch „zart besaitet“

Doppelbesuch des Oldenburger Kindermusikfestivals in Aurich und Leer

Leer. Im Epilog der Gezeitenkonzerte wird es Anfang Oktober zwei Gastspiele des Oldenburger Kindermusikfestivals on tour geben. Sie finden in Leer und Aurich unter dem Motto „zart besaitet“ statt. In einer Pressekonferenz im Zollhaus Leer stellten Organisatoren und Förderer gestern das Projekt vor, das nach 2018 – unterbrochen durch die Corona-Krise – zum zweiten Mal im Rahmen der Gezeiten gastiert.

Stellten das Programm des Kindermusikfestivals on tour im Leeraner Zollhaus vor: Daniel van Lengen, Stefan Leja, Dr. Stephanie Abke, Rolf Weinert und Raoul-Philip Schmidt. Bild: Sebastian Schatz

Neben sechs professionellen Musikern werden auch Kindergruppen der lokalen Musikschulen auftreten. „Diese Einbindung von Laien ins Programm ist seit 20 Jahren unser Konzept. Wir haben die nötige Erfahrung, und das klappt immer sehr gut“, versichert Rolf Weinert, künstlerischer Leiter des Vereins „Musik für Kinder Oldenburg“ und zugleich Mitglied des dreiköpfigen Ensembles „Die Blindfische“. Die anderen Beteiligten an dem aktuellen Progran sind die Harfenistin Maria Todtenhaupt sowie Toni Geiling (Violine, Gitarre, Singende Säge) und Kaspar Domke (Kontrabass).

Die Kreismusikschule Leer wird einen Kinderchor und ihre „Trommelbande“ zur Veranstaltung entsenden, wobei die letztgenannte Formation Kindern aus der Früherziehung den Einstieg in das Instrumentalfach erleichtert, wie Musikschulleiter Stefan Leja sagt. Die Musikschule des Landkreises Aurich ist mit einem Kinderchor dabei. Da die Ensemble-Arbeit während der Pandemie ruhte und die Kinder Aufmerksamkeitsdefizite aufweisen, mussten erst Gruppen gefunden werden, „die ins Konzept des Kindermusikfestivals hineinpassten“, betonte Leja. Das sei aber gut gelungen.

Das Programm der Oldenburger sei generell so ausgelegt, dass das Publikum von Beginn an Teil der Show werde, erläuterte Weinert. „Das Publikum gibt vor, wo es hingeht.“ Die Kinder im Alter von fünf bis zehn Jahren einzubeziehen, sei Pflicht, um Musik zum Erlebnis zu machen. Allerdings müsse die Musik qualitativ hochwertig sei. Und eine Harfe auf der Bühne genüge schon, um Neugier zu erwecken.

Raoul-Philipp Schmidt, organisatorischer Leiter der Gezeiten, ist sicher: „Das wird ganz toll!“ Dafür sprächen auch die bisherigen Erfahrungen mit solchen speziellen Angeboten für Kinder.
Gefördert wird die Veranstaltung von vielen Seiten – unter anderem von zwei Stiftungen als hauptsächlichen Geldgeber: Die EWE-Stiftung feiert in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bestehen und ist „begeistert von der kreativen Energie des Festivals“, wie Dr. Stephanie Abke vom geschäftsführenden Vorstand der EWE-Stiftung sagte. Die OLB-Stiftung und Hollweg-Schnetkamp-Stiftung sind ebenso dabei wie die Landschaften, das niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur – Minister Björn Thümler ist auch Schirmherr – sowie das Programm Neustart Kultur.

Begeistert von einem Angebot für Kinder ist auch der Leiter des Zollhauses in Leer, Daniel van Lengen. „Wir haben viel für den Ausbau und das Image des Zollhauses getan“, versicherte er. Da seien solche Kooperationen wertvoll.

Während das Oldenburger Kinder- und Musikfestival jährlich stattfindet, geht dieses Angebot für das nordwestdeutsche Umland in jedem zweiten Jahr „on tour“. In diesem Jahr bedeutet das, dass das Festival an zwölf Tagen in zwölf Orten insgesamt 25 Konzerte gibt. Denn die Schulen haben sich die Vormittage gesichert. Man könne die Nachfrage kaum noch bewältigen, versichert Rolf Weinert.

Die Veranstaltungen finden statt: Freitag, 7. Oktober, um 15 Uhr in der Auricher Stadthalle und am Sonnabend, 8. Oktober, um 15 Uhr im Zollhaus Leer.

► Eintritt: 5,50 Euro, Reservierungen über Reservixx oder die Gezeitenkonzerte Tel. 0 49 41 / 17 99 67. Aber auch an der Nachmittagskasse sind Karten zu bekommen.