Weiterhin keine Frau im Kollegium

Aurich. Die Tatsache, dass auch im Jahr 2023 noch keine Frau als Landschaftsrätin in das oberste Gremium der Ostfriesischen Landschaft, das Landschaftskollegium, eingezogen ist, wurde zwar nur kurz, aber sehr energisch angesprochen. Bei der jüngsten Landschaftsversammlung am 22. April forderte Gunnar Ott, Mitglied für den Landkreis Aurich, die Frauenförderung zu verstärken. Landschaftspräsident Rico Mecklenburg verwies auf die Fraktionen der einzelnen Gebietskörperschaften, von denen entsprechende Vorschläge eingebracht werden müssten.

Als neuer Landschaftsrat in das Kollegium aufgenommen: Landrat Holger Heymann, hier mit Landschaftspräsident Rico Mecklenburg. Bild: Sebastian Schatz, OL

Hintergrund der kleinen Diskussion war die Tatsache, dass die Nachfolge für den ausscheidenden Landschaftsrat Henning Schultz (Landkreis Wittmund) wiederum ein Mann antritt, nämlich Landrat Holger Heymann (SPD). Landschaftsrat Bernd Bornemann (Emden, SPD) wurde im Amt bestätigt.

Die Diskussion um das frauenlose Kollegium ist mittlerweile vier Jahre alt. 2019 forderte das damalige Mitglied der Landschaftsversammlung Christine Schmidt vehemment einen Frauenanteil im Gremium. In der langen Geschichte der Ostfriesischen Landschaft gab es bisher nur eine Frau, die als Landschafträtin eingesetzt war. 1968 erhielt die Volkskundlerin Ingrid Buck einen Sitz in dem achtköpfigen Landschaftskollegium, in dem der Landschaftspräsident von Amts wegen Mitglied ist.

Henning Schultz, der das Amt seit 2002 inne hatte, wurde mit Applaus und Standing Ovation verabschiedet. Holger Heymann betonte die Bedeutung der Ostfriesischen Landschaft als Repräsentantin der ganzen Region nach außen. Diesem Anspruch wolle er sich als Landschaftsrat und überzeugter Ostfriese stellen.