„Das war Adagio mit Krähen“

Weener. Zum ersten Gartenkonzert der Saison hatte am Sonntag (30. April) das Organeum eingeladen. Bei schönstem Sonnenschein hatten sich rund 60 Gäste auf der Rückseite der neogotischen Villa eingefunden und füllten damit den kleinen Garten mit seinem alten Baumbestand.

Das Programm mit Triosonaten und geistlichen Liedern aus der Sammlung „Neun deutsche Arien“ von Georg Friedrich Händel bot in der Tat ein „Musikalisches Frühlingsfest“, wie es in der Ankündigung hieß. Das fanden anscheinend auch die Krähen, die der Musik offenbar so wenig abgewinnen konnten, dass ein Besucher abschließend humorvoll resümierte: „Das war Adagio mit Krähen“.

Gestalteten das erste Gartenkonzert des Jahres: Winfried Dahlke, Marie Wienroth, Johanne Wienroth, Hajo Wienroth und Ute Schildt.
Bild: Iris Hellmich

Das kleine Ensemble musizierte dessen ungeachtet in freundlichster Harmonie. Zu den vier Musikern – Hajo Wienroth (Traversflöte), Marie Wienroth (Traversflöte und Violine), Winfried Dahlke (Cembalo) und Ute Schildt (Erzlaute) – gesellte sich die Singstimme von Johanne Wienroth (Sopran). Eine zurückhaltende Verstärkung sorgte dafür, dass der Zusammenklang von Instrumenten und Stimme in vorteilhafter Weise gelang.

Die heute schwülstig wirkenden Texte der Arien verschwanden fast in der an musikalischen Affekten überfließenden Musik, und die Sonaten schufen wiederum eine wunderbare instrumentale Kommentierung der Arien Nr. drei, vier und sechs, die Johanne Wienroth mit feinem Sopran sang. Dem eingespielten Ensemble gelang ein klangvoller Auftakt in schöner Atmosphäre. Man ließ sich übrigens von den krächzenden Vögeln nicht im mindesten irritieren.