Entschuldigungen nicht akzeptabel!

Emden. Wird das Festivalhaus am Wall rechtzeitig zur Saison 2023/24 fertig? Diese Frage bewegt die Leiterin von Kulturevents, Kerstin Rogge-Mönchmeyer, derzeit intensiv. Vor dem jüngsten Kulturausschuss (1. Juni) gab sie Einblicke in ihre gespaltene Gefühlswelt. Das Material für die Fertigstellung des Objektes ist zwar vorhanden, aber derzeit sind es die Baufirmen, die personelle Probleme haben. Der Krankenstand sei dort hoch, habe man ihr mitgeteilt.

Doch diese Entschuldigung will Rogge-Mönchmeyer nicht mehr akzeptieren. Aktuell würden die Firmen auf ihre Verpflichtungen schriftlich aufmerksam gemacht, erklärte die Chefin des Emder Veranstaltungsbetriebs den Ausschussmitgliedern. Die Zeit drängt, denn die neue Saison soll am 21. September mit einem Konzert der Westfälischen Sinfonia im Festspielhaus beginnen. Dafür sei man bereit, andere Arbeiten, wie etwa die Fertigstellung des Musikzimmers für das Johannes Althusius Gymnasiums, zeitlich nach hinten zu verschieben. Immerhin habe man inzwischen den nächsten Schritt getan und den Teppichboden für das Theater ausgewählt.

Gleichwohl gäbe es auch Rückschläge. So wurde – anscheinend beim Abbau der Gerüste – ein Fenster-Element touchiert. Das weise nun ein Loch auf. Die ganze Scheibe müsse ausgetauscht werden. Und dafür brauche es einen Kran, sagte Rogge-Mönchmeyer dem Blog „Kultur in Emden“. Außerdem habe sich bei einer Begehung wegen des Brandschutzes herausgestellt, dass noch eine Zisterne gegraben werden müsse.

Zugleich schwärmte Rogge-Mönchmeyer aber von der Vielfalt der Nutzungsmöglichkeiten im neuen Haus. So ist das Gebäude komplett barrierefrei. Man kann Stuhlreihen entfernen, um Tische aufzubauen und so Platz für Tagungen zu schaffen. Das ist ein Geschäft, das sie intensiv bespielen will. Rund 100 Personen könnten in so einem Fall an Tischen sitzen, weitere 300 fänden auf den ansteigenden Reihen Platz.

Insgesamt befinden sich 580 Sitze im Saal, rund 100 weniger als im Neuen Theater. Doch sieht sie in diesem Weniger kein wirkliches Problem, weil die Nutzungsmöglichkeiten so groß sind, dass durch besondere Programme auch der Kulturtourismus und Schulen speziell angesprochen werden können. Schon im neuen Saison-Programm 2023 / 2024 sind entsprechende Angebote enthalten.