Den Sterbenden zur Seite stehen

Emden. 160 Besucher sind am 17. Juni zum „Palliativtag“ in der Johannes a Lasco Bibliothek zusammen gekommen. Das geht aus einer Pressemitteilung des Evangelisch-lutherischen Sprengels Ostfriesland-Ems hervor. Der Sprengel habe gemeinsam mit der Onkologie UnterEms Leer-Papenburg-Emden und dem Palliativnetz Untere Ems die Veranstaltung organisiert. Dieser Tag sollte eine Würdigung der Menschen sein, die in diesem Bereich hauptberuflich oder ehrenamtlich tätig sind und den Sterbenden zur Seite stehen. Die Redebeiträge wurden musikalisch gerahmt von Margarethe Huisinga am Akkordeon.

Dr. Lothar Müller, Regionalbischof Dr. Detlef Klahr, MdB Anja Troff-Schaffarzyk, Professor Dr. Rudolph Raab und Dr. Dorothee Arnold-Krüger gestalteten den Palliativtag in der Johannes a Lasco Bibliothek Emden zum Thema „Sterben als Teil des Lebens“. Bild: Hannegreth Grundmann

„Für mich gehört das Sterben als Teil des Lebens zur Würde des Menschen. Würde ist kein Konjunktiv, sondern gehört zum Menschen, auch in der Phase seines Sterbens, unbedingt dazu“, so Regionalbischof Dr. Detlef Klahr. Sich mit dieser Zeit auseinanderzusetzen, werde in der Bibel als klug und weise beschrieben. Martin Luther habe darüber ein Buch verfasst, wie man sich auf das Sterben vorbereiten könne. Dieses sei zu jener Zeit zum Bestseller geworden.

Der Palliativtag sollte, laut Pressemitteilung, Gelegenheit geben für Impulse und Gespräche, um sich mit dem schwierigen und hoch aktuellen Thema des assistierten Suizids auseinanderzusetzen. Zum Palliativtag kamen Vertreter aus den Bereichen Medizin und Kirche, Pflegekräfte, Ehrenamtliche aus dem Hospizdienst und weitere Interessierte. Vorträge aus dem Bereich Medizin, Theologie und Politik gaben Anregungen für sieben Gesprächskreise. Der offene Austausch stand dabei im Mittelpunkt des Tages.

„Bei uns ist das Sterben täglich präsent“, sagte der Onkologe Dr. Lothar Müller aus Leer und zeigte sich erfreut, dass so viele der Einladung zum Palliativtag gefolgt waren. Er sei zutiefst erschüttert und entsetzt darüber gewesen, als vor einiger Zeit die Debatte um den assistierten Suizid aufkam. Diese sei eine Anregung für diese Veranstaltung gewesen.