Ein energetisches Vergnügen

Schirum. Welch ein zauberhafter Abend! Drei Klavier-Trios von drei jungen Musikern gespielt, die sich als Trio E.T.A. zusammengetan haben. Ein geradezu energetischen Vergnügen, bei dem es besonders die Violinistin oft genug nicht auf dem Sitz hielt – getragen von der Wucht und Inspiration einer Musik, die sich als sehr empathisch erwies.

Volles Haus bei Pollmann & Renken in Schirum. Bilder: Karlheinz Krämer

Rachmaninows „Trio Elégiaque“ war schon jüngst bei den Langen Nächten zu hören. Es wurden dieselben Noten gespielt, aber das Ergebnis war ein völlig anderes. Hier zauberten Elene Meipariana (Violine), Jonas Palm (Violoncello) und Till Hoffmann (Klavier) traumverlorene Bilder in den Raum und füllten diese mit heftigstem Leben.


In Mozarts Trio Nr. 5 in C-Dur wiederum gruppierte sich alles um den Pol, das Andante cantabile, das sich in lyrischen Ideen ergoss und in dem das Trio Poesie in Fülle verbreitete. Zum Höhepunkt wurde dann Mendelssohn-Bartholdys Trio Nr. 2 in c-Moll, ein Wunderwerk der Kammermusik, in dem es an Vortragsbezeichnungen – „energico“, „Presto“ und „appassionata“ – keinen Mangel gibt. Insbesondere im vierten Satz entfachten die Kammermusiker geradezu einen Sturm, der über das Publikum im ausverkauften Konzert bei Pollmann & Renken im Gewerbegebiet Aurich-Schirum förmlich hinwegfegte.

Immer im Augenkontakt: das Ensemble E.T.A.

Zielsicher hatten die Veranstalter Ensemble und Ort zusammengebracht, und bei bester Akustik konnte die Drei optimal agieren. Dabei hatten sie einen „Verlust“ zu verkraften. Der Cellist der Gruppe, Till Schuler, war erkrankt und wurde von Jonas Palm, Solocellist des Würtembergischen Kammerorchester Heilbronn, ersetzt. Palm fügte sich derart ein, dass man an einen „Ersatz“ gar nicht glauben mochte. Es gab nur ein Indiz für den Wechsel. Denn eigentlich stand Franz Schuberts Trio Nr. 2 in Es-Dur auf dem Programm. Nun wurde es Mendelssohn-Bartholdy. Und das passte ganz ausgezeichnet.

Hinter den Kulissen: Maren Frerichs-Wallis, Berit Sohn vom Gezeiten-Team und der organisatorische Leiter Raoul-Philip Schmidt

Die Zugabe war die Nr. 2 der „Sechs Studien für Pedalflügel“ von Robert Schumann. Diese Rarität gestaltete sich vergleichsweise ruhig und brachte Gelassenheit in den Abschied von einem Ensemble, von dem man gerne mehr hören würde.