Emdens Stapelrecht aus Leeraner Sicht

Emden. Am 14. November lädt der Vorstand von 1820dieKUNST um 19 Uhr zu dem von der Programmkommission organisierten Vortrag „Das Emder Stapelrecht aus Leeraner Sicht“ ein. Referent ist der wissenschaftliche Mitarbeiter am Ostfriesischen Landesmuseum Emden, Aiko Schmidt, der damit einen Beitrag zur Verleihung der Leeraner Stadtrechte vor 200 Jahren liefert. Die Veranstaltung findet im Rummel des Rathauses am Delft statt.

Zum Inhalt: Vor 200 Jahren erhielt Leer die Stadtrechte verliehen. Es wird gern behauptet, dass das seit 1494 bestehende Stapelrecht der Stadt Emden der Grund für die späte Erhebung Leers von einem Flecken zu einer Stadt gewesen wäre. Das Stapelrecht zwang alle am Hafen vorbeifahrenden Schiffe, in diesem drei Tage lang anzulegen, so dass die Emder Kaufleute die an Bord befindlichen Waren begutachten und erwerben konnten. Das Anlegen im Emder Hafen wiederum bedeutete, dass für die Schiffe und Waren Gebühren anfielen, die in die Stadtkasse Emdens flossen.

„Aber haben die Leeraner wirklich unter diesem Privileg derart leiden müssen, dass sie erst verhältnismäßig spät die Stadtrechte verliehen bekamen?“, fragt der Referenz. Der Vortrag beleuchtet das Stapelrecht aus der Leeraner Sicht und zeigt auf, dass die dort ansässigen Kaufleute schon lange vor der Aufhebung des Stapelrechts in der sogenannten Franzosenzeit Freiheiten genossen hatten.

Aiko Schmidt ist seit fast drei Jahrzehnten am Landesmuseum tätig. Er betreut einen Teil der Sammlungen von 1820dieKUNST sowie der Stadt Emden, kuratiert Ausstellungen und forscht und publiziert zur Stadtgeschichte.

► Eintritt: für Mitglieder kostenfrei, Nichtmitglieder zahlen zwei Euro