Mitnehmen in die Ruhe
Emden. Immer wenn das Stadtorchester Emden auftritt, sollte man dabei sein. Denn das Blasorchester ist stets gut vorbereitet, und die Konzerte machen Spaß. Das war auch am Sonnabend, dem Tag vor dem Totensonntag, so, als das große Orchester in der Neuen Kirche vor viel Publikum zu hören war. Dominik Fakler als neuer Leiter des Ensembles hatte ein ganz exquisites Programm unter dem Motto „Mitnehmen in die Ruhe“ zusammengestellt. Der Tenor war ernst, so wie es dem Charakter des Ewigkeitssonntag angemessen ist, aber die Spielfreude des Orchesters machte Laune und Lust auf mehr. So ruhig war das Konzert dann eben doch nicht.
Geboten wurde ein Gang durch die Musikgeschichte vom Barock bis zur Moderne. Die Arrangements waren sehr gut abgestimmt oder direkt für Blasorchester geschrieben. Dabei konnte der Hörer viel Neues entdecken. Zum Beispiel den eindrucksvollen „St. Florian Choral“ von Thomas Doss (Jahrgang 1966), den dieser seinem Vorbild Anton Bruckner gewidmet hat. Oder die phantastisch farbenfrohe, symphonische Rhapsody „Scandinavia“, die das Orchester mit kraftvollem Einsatz vor allem des Schlagwerkes bis zu seinem tänzerischen Ende führte. Ganz wunderbar klangvoll – „Heilig, heilig, heilig ist der Herr“ aus der „Deutschen Messe“ von Franz Schubert. Oder – großartig in Szene gesetzt – „An English Seasong Suite“ von Philip Sparke.
Die Sympathie zwischen dem Orchester und seinem neuen Leiter Dominik Fakler war ganz offensichtlich. Sein Dirigat war makellos, sein Auftreten sicher. Und so konnte das erste offizielle Konzert unter seiner Leitung, als Erfolg verbucht werden. Das Orchester, das mit vollem Namen „Stadtorchester Emden der Musischen Akademie und der Feuerwehr Emden“ heißt, wirkte ebenso zufrieden wie das Publikum, das begeistert Beifall spendete.