Emder Grabsteine werden erforscht

Emden. Im Rahmen eines wissenschaftlichen Forschungsprojektes können Grabsteine aus der Großen Kirche, der Gasthauskirche und der Kirche Nesserland aufgearbeitet werden. Dafür stellt das Förderprogramm Pro*Niedersachen „Kulturelles Erbe – Forschung und Vermittlung in ganz Niedersachsen“ für ein Jahr die Mittel für eine wissenschaftliche Stelle zur Verfügung. Das teilt das Ostfriesische Landesmuseum Emden in einer Pressemitteilung mit.

Wurde von dem damaligen wissenschaftlichen Mitarbeiter des Landesmuseums, Dr. Hans-Peter Glimme, unter einer Hecke auf Nesserland entdeckt: der Grabstein des letzten Salzsieders von Nesserland, Remmer Remmets. Bilder: Ostfriesisches Landesmuseum

Die historischen Grabplatten und Fragmente des 16. bis 18. Jahrhunderts, lagern im Magazinbereich des Museums. „Der Bestand ist einzigartig in Ostfriesland“, heißt es in der Mitteilung. Daher soll er nach der wissenschaftlichen Bearbeitung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden – digital, aber auch analog. Darüber hinaus gelte es, Konzepte zu entwickeln, die den historischen Bestand konservatorisch sichern und in repräsentativer Auswahl in das Stadtbild zurückkehren lassen, heißt es in der Mitteilung.


Den historischen Wert der Grabplatten habe man schon im ausgehenden 19. Jahrhundert erkannt. Die Gesellschaft für bildende Kunst und vaterländische Altertümer zu Emden veranlasste beispielsweise ihre fotografische Dokumentation. In den 1960er Jahren übernahm es der damalige Vorsitzende Johannes Stracke, die Steine in einem Katalog zu verzeichnen. Auch gibt es ein deutsch-niederländisches Vorläufer-Projekte – „Memento Mori. Sterben und Begraben in einem ruralen Grenzgebiet“.

Das Projekt wird betreut durch das Ostfriesische Landesmuseum Emden und das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege in Hannover. Ansprechpartnerin in Emden ist Dr. Annette Kanzenbach.

Die unterstützenden Partner bei diesem Projekt sind: die Akademie der Wissenschaften zu
Göttingen, Projekt: Deutsche Inschriften des Mittelalters und der Frühen Neuzeit, der Archäologische Dienst der Ostfriesischen Landschaft, 1820dieKUNST, die Landschaftsbibliothek, das Niedersächsische Institut für historische Küstenforschung in Wilhelmshaven, das Niedersächsische Landesarchiv, Abteilung Aurich, das Stadtarchiv Emden, die Stiftung Johannes a Lasco-Bibliothek Große Kirche Emden.