„Musealog“ geht in die nächste Runde

Emden. Die Museumsakademie „Musealog“ lädt zum neuen Kurs ein. Dieser beginnt am 26. Februar 2024 und endet acht Monate später. Die Absolventen nehmen an zentralen Fachseminaren und EDV-Schulungen teil und erledigen Projektarbeiten in den beteiligten Museen. Das teilt die Akademie in einer Mitteilung mit.

Griff eines Bidenhänders aus der Rüstkammer. Bild: Katharina Kolczok

Das Angebot richtet sich an Kultur- und Geisteswissenschaftler, die sich für die Arbeit in Museen, Stiftungen, kulturnahen Verbänden und Verwaltungen interessieren. Die Qualifizierung erfolgt zum „Fachreferenten für Sammlungsmanagement und Qualitätsstandard im Museum“. Angesprochen werden mit dieser Maßnahme: Historiker, Kulturwissenschaftler, Kunsthistoriker sowie Absolventen vergleichbarer Studiengänge.

Dabei sei die Vermittlungsquote hoch, betont Akademie-Leiter Dirk Heisig. Sechs Monate nach Ende der Maßnahme liege die Quote bei 70 Prozent, langfristig bei 85 Prozent.

Die Teilnahme an Musealog wird von den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern aus dem gesamten Bundesgebiet nach individueller Prüfung mit einem Bildungsgutschein gefördert.

Am Ende der Weiterbildung erstellen die Teilnehmer ein sogenanntes Kursbuch, in dem sie ihre musealen Projekte vorstellen können. Das ist auch für den abgeschlossenen Lehrgang so. Hier haben 13 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an elf Museen zwischen Emden und Esens, sowie zwischen Ostfriesland und der Wesermarsch teilgenommen. Die Kulturwissenschaftler kamen aus Baden-Württemberg, Berlin, Bremen, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. In ihrer achtmonatigen Arbeit im Nordwesten haben sie an „ihrem“ Museum ein Projekt betreut und insgesamt 48 ganztägige Fachseminare und EDV-Schulungen besucht.

Das Projekt des Ostfriesischen Landesmuseums in Emden hat Katharina Kolczok bestritten. Sie studierte in Erfurt und arbeitete in Weimarer Museen. In Emden war sie an einer umfassenden Inventarisierung der Rüstkammer beteiligt, die nunmehr abgeschlossen werden konnte, und sie erforschte den Bestand an sogenannten Bidenhändern, den Zweihandschwertern.

Im Besitz der Rüstkammer sind 36 Bidenhänder, zwölf davon werden in der Ausstellung im Dachgeschoß des Rathauses am Delft gezeigt. Die Stadt hatte ab 1574 diese „Schlachtschwerde“ angekauft. Dabei hat Kolczok auch untersucht, ob die riesigen Zweihandschwerter überhaupt genutzt wurden. Sie kommt zu der Erkenntnis, dass die reich geschmückten Schwerter wohl eher repräsentativen Zwecken dienten.

► Infos über Musealog und Einblicke in das Kursbuch: info@musealog.de