Kommentar

Verpasste Gelegenheit

Johann Friedrich Dirks wird 150 Jahre alt. Bekannt wurde er durch Gedichte und Geschichten von Qualität. Die Stadt Emden hat ihm deshalb einen Literatur-Preis gewidmet und eine Straße nach ihm benannt. Am Donnerstag (1. Februar) gab es auch noch einen Empfang, um einen Wechsel der Jury vorzustellen. Alles gut und schön.

Doch noch schöner und auch stilsicherer wäre es gewesen, wenn man den Geburtstag am 9. Februar genutzt hätte, um den Dichter im Rahmen einer Lesung vorzustellen, womöglich mit Vertonungen seiner Gedichte. Vielleicht wäre es auch denkbar gewesen, die Friesenbühne zu bitten, eine Szene aus dem einzigen Theaterstück des Dichters – Raadsheer Hero Thiemen – noch einmal zu proben und ebenfalls zu einem Programmpunkt zu machen. Die Bühne hatte das abendfüllende Stück 2004 einstudiert und im Lüttje Huus uraufgeführt.

Das Lüttje Huus wäre auch ein geeigneter Ort für einen solchen Literaturabend gewesen. Anders als der Preis, der – völlig unstrittig – eine wirklich schöne Würdigung darstellt, hätte an einem solchen Abend die Möglichkeit bestanden, auf Dirks‘ Werk intensiver einzugehen und es wieder präsent werden zu lassen. Denn Dirks hat nicht nur lesenswerte und teilweise humorvolle Texte und Gedichte geschrieben, sondern er hatte zudem wirklich etwas zu sagen. Das nennt man wohl eine verpasste Gelegenheit.

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