Land bewilligt nochmals 100 000 Euro

Aurich. Das Ministerium für Wissenschaft und Kultur hat weitere 100 000 Euro bewilligt, damit die Ostfriesische Landschaft ihr Sammlungszentrum für historisches ostfriesisches Kulturgut (ShoK) ausstatten kann. Das erklärte Landschaftspräsident Rico Mecklenburg in seinem Bericht vor der Landschaftsversammlung, die am Sonnabend (13. April) in Aurich stattfand. Mit dem Geld soll das Magazin mit weiteren Regalsystemen ausgestattet werden. Wie berichtet, konnte das ShoK am 22. September 2023 zwar eröffnen, allerdings gab es wegen des fehlenden Ausstattung noch Nachholbedarf.

Weiteres aus der Landschaftsversammlung:

► Zum stellvertretenden Landschaftsdirektor ist der Leiter der zentralen Dienste, Heiko Schwarz, benannt worden. Er wird diese Position im November übernehmen. Das Amt hatte seit 2009 der Leiter der Landschaftsbibliothek, Dr. Paul Weßels, inne. Mit dessen Eintritt in den Ruhestand ergab sich eine Vakanz.

► In seinem Bericht über die finanziellen Belange der Landschaft gab Landschaftsdirektor Dr. Matthias Stenger zu Protokoll, dass der Wirtschaftsplan der Ostfriesischen Landschaft für das Jahr 2023 rund 5,8 Millionen Euro an Erträgen und Aufwendungen vorsah. „Dieser Plan wurde im Ergebnis um ca. 79.000 Euro überschritten“, sagte Stenger vor den 42 von 49 Mitgliedern im Ständesaal der Ostfriesischen Landschaft. Die Erträge hätten im Berichtzeitraum insgesamt bei 5 918 733 Euro gelegen. Die Aufwendungen summierten sich auf 5 918 907 Euro, so dass sich ein Fehlbetrag in Höhe von 133,60 Euro ergab. Dieser konnte mit den Überschüssen aus Vorjahren in das laufende Jahr 2024 übertragen werden.

► Die Landschaftsbibliothek verzeichnete von 2022 bis 2023 ein Plus von fast 40 Prozent bei der Zahl der aktiven Leser. Damit sei das Niveau von unmittelbar vor der Pandemie wieder erreicht worden, erklärte Berichterstatterin Antje Harms. Die absolute Besucherzahl sei ebenfalls deutlich gestiegen. 2023 seien an 183 Öffnungstagen insgesamt rund 13 500 Nutzer gekommen, was einem Anstieg um knapp 30 Prozent entspräche.

► Die Arbeit des Archäologischen Dienstes werde maßgeblich von der Energiewende beeinflusst, stellte Antje Harms fest. Zwischen 2009 und 2023 hätten die Archäologen dreizehn 13 Offshore-Stromanlandungsprojekte begleitet. Mindestens 25 weitere sollten laut Netzentwicklungsplan bis 2037/2045 noch folgen. Trotz einer Stagnation in der Anzahl der Bauleitverfahren habe es 2023 dennoch umfangreiche Ausgrabungen in Nenndorf, Ardorf und Marx sowie zahlreiche Baubegleitungen in ganz Ostfriesland gegeben Die Nachfrage durch Metallsondengänger wie auch die damit verbundene Betreuung bleibe gleichbleibend hoch. „Die Kapazitäten der Abteilung stoßen inzwischen, sowohl personell als auch finanziell, an ihre Grenzen“, sagte die Vorsitzende desWissenschaftsausschusses.

► Schließlich wurden die Zusammenarbeit mit dem Fries Museum in Leeuwarden für das zukünftige Ausstellungsprojekt „Radbod“ stark vorangetrieben, das Forschungsprojekt „Manifestation der Macht“ abgeschlossen und weitere Forschungsanträge – zu den Textilien des Mannes von Bernuthsfeld oder zur römisch-kaiserzeitlichen Besiedlung östlich des Limes – inhaltlich weiterentwickelt oder neu beantragt.