Treckweg wird zum Hannes-Flesner-Padd

Westerende-Kirchloog. Ein bisher namenloser Weg am Ems-Jade-Kanal soll künftig nach dem Journalisten und Liedermacher Hannes Flesner (gestorben 1984) benannt werden. Das haben die Ortsräte von Upstalsboom und Westerende-Kirchloog einstimmig beschlossen, wie der Journalist Werner Jürgens, ein Kenner von Leben und Werk Flesners, mitteilt.

Hannes Flesner (1928 bis 1984)

Der Treckweg verläuft vom Auricher Hafen über das Kukelorum bis zum Fahnster Krug entlang. Die offizielle Einweihung des Padd soll am 12. Juli am Kukelorum erfolgen. Dann jährt sich der Todestag von Hannes Flesner zum 40. Mal.

Zum Kukelorum und zur gleichnamigen Gaststätte hatte der Liedermacher Zeit seines Lebens eine enge Beziehung, schreibt Jürgens. „Denn hier in der Nähe wurde er am 8. Dezember 1928 geboren und hatte trotz bescheidener Familienverhältnisse zunächst eine durchaus glückliche Kindheit.“ Als die Nazis an die Macht kamen, wechselte die Familie aufgrund des Berufs des Vaters jedoch häufig den Wohnort, heißt es in der Mitteilung.

Zudem wurde Hannes als 15-Jähriger noch zum Kriegsdienst eingezogen. Danach machte er in den 1950er und 1960er Jahren Karriere als Journalist, war unter anderem Musikredakteur bei der Bild-Zeitung), Schlagertexter (z.B. für Rex Gildo, Trude Herr, Lale Andersen) und Pressechef einer großen deutschen Schallplattenfirma. Ab den frühen 1970er Jahren trat Hannes Flesner schließlich selbst ins Rampenlicht und erlangte als „fröhlicher Ostfriese“ überregionale Popularität.

Nebenbei wurde er durch seine „Schgangsongs“ zu einem wichtigen Wegbereiter für eigenständiges plattdeutsches Liedgut. Darüber hinaus war Flesner auch als Autor, Schauspieler, Produzent und Filmemacher aktiv. So drehte er eine Dokumentation über Ostfriesland, die 1980 im NDR-Fernsehen ausgestrahlt wurde und wohl nicht von ungefähr ebenfalls den Titel „Bi ‚t Kukelorum bi ‚t Rahster Verlaat“ trug. Anlässlich seines Geburtstags pflegte der „Schgangsongjee“ regelmäßig Freunde, Bekannte und Presseleute in die Gaststätte Kukelorum einzuladen, um mit ihnen zu feiern.

Inzwischen habe sich ein Freundeskreis gebildet, der die Tradition Jahr für Jahr fortführe und an das Schaffenswerk von Hannes Flesner erinnere, betont Jürgens Aus dieser Runde sei auch wiederholt der Vorschlag gekommen, den bisher namenlosen Treckweg am Ems-Jade-Kanal in „Hannes-Flesner-Padd“ umzutaufen. Jürgens: „Anfang des Jahres hat die Stabsstelle des Bürgermeisters der Stadt Aurich die Idee nun aufgegriffen und die notwendigen Schritte veranlasst.“ Ergänzend dazu soll vor dem Kukelorum ein Hinweisschild mit biographischen Angaben nebst einem QR-Code zum Abrufen von Musik und einem kurzen Video zur Vita des Liedermachers angebracht werden.