Raum schaffen und gestalten
Emden. Da wurde auf der Bühne herumgetollt, gesprungen, geschrien, gekämpft, geschlagen. Die drei Detektive Justus, Peter und Bob bewiesen in „Die drei ??? – Signale aus dem Jenseits“ körperlich einiges an Kondition. Kondition war aber auch für die Zuschauer nötig, um die komplizierte Geschichte nachvollziehen zu können, die sich rund um die Wahrsagerin Dr. Franklin entwickelte. Wer sich in der Welt der drei Fragezeichen auskennt, für den war es wohl einfacher, der Geschichte zu folgen. Nichtkenner der Serie mussten etwas mehr Konzentration aufbringen.

Aber das Interesse war da. Der Saal im Festspielhaus am Wall war bis auf sehr wenige Plätze ausverkauft. Und es waren keineswegs nur Kinder, die in die Abendveranstaltung gekommen waren. Warum wurde das Stück des Altona-Theater Hamburg nicht als Nachmittagsvorstellung gegeben? Das Thema sei eher für ältere Fans ab 12 Jahren geeignet, meinte der stellvertretende Betriebsleiter von Kulturevents, Thorben Anders. Gleichwohl sah man auch deutlich jüngere Besucher im Saal.


Die Geschichte um das Medium Dr. Franklin (Andrea Lüdke) hatte eine Vorgeschichte, die im Stück nur kurz gestreift wurde. Und so stand als Gegenpart zu ihr vor allem Detektiv Bob (Johan Richter) im Mittelpunkt des Geschehens, der schon in vorherigen Bänden mit der mysteriösen Frau zu tun hatte. Justus (Marvin Künne) und Peter (Hannes Träbert) standen daher nicht waren nicht in erster Linie im Fokus der Geschichte. Isabel Fischer und Frank Roder teilten sich eine stattliche Anzahl kleinerer Rollen, unter anderem die als Tante Mathilda und Onkel Titus.

Phantastisch war das Bühnenbild, das aus dreh- und wendbaren Modulen bestand, die immer wieder neu arrangiert wurden und mal als Tür, als Tor, als Durchgang, als Wohn- oder Arbeitszimmer dienten. Allein die drei großen Elemente auf Rollen, die jedes eines der titelgebenden Fragezeichen in farbiger Ausgestaltung zeigten, wurden pfiffig und beständig in Position gebracht, um Raum zu schaffen und zu gestalten.

Hannes Träbert und Marvin Künne

als Medium Astrala
Situations- und Wortkomik sorgten für manchen Lacher, diese blieben allerdings in dezentem Rahmen. Die Geschichte selbst zeigte sich etwas verworren und nicht unbedingt schlüssig, wurde aber doch unterhaltsam umgesetzt.

