„Bemerkenswert, was hier geleistet wurde“

Emden. Das Niedersächsische Netzwerk aller Provenienzforscher hat sich vor einigen Tagen im Ostfriesischen Landesmuseum Emden getroffen. Das teilte das Museum in einer Pressemitteilung mit. Im Rahmen der Tagung fanden Arbeitsgespräche und ein ausführlicher Abschlussbesuch der bis 14. November gezeigten Sonderausstellung „Komplizenschaft. Die Sammeltätigkeit von Kunst und Stadt Emden während der NS-Zeit im Fokus der Provenienzforschung.“ statt.Magister Georg Kö, Provenienzforscher am Landesmuseum, eröffnete dieses erste reale Arbeitstreffen des Netzwerks nach einer pandemiebedingten eineinhalbjährigen Pause und betonte die Bedeutung des vernetzten Arbeitens im Kontext zeitgemäßer Forschung. „Die Pandemie hat dafür neue Möglichkeiten aufgezeigt, aber auch die Grenzen des Digitalen in der Praxis. Persönliche Gespräche und fachlicher Austausch im Rahmen solcher Treffen können qualitativ nicht durch Videokonferenzen ersetzt werden!“, betonte er in seinen Eröffnungsworten.

„Dass dieses erste Vernetzungstreffen nach so langer Zeit am Ostfriesischen Landesmuseum stattfindet, unterstreicht die Bedeutung Emdens als Zentrum der Provenienzforschung in Ostfriesland.“ ergänzte Kerstin-Rogge Möchmeyer, kommissarische Leiterin des Museums, in ihrem Grußwort.

Dr. Claudia Andratschke, die aus Hannover angereiste Netzwerkbeauftragte des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur, fand zudem nur lobende Worte für das Emder Provenienzforschungsprojekt und gratulierte Georg Kö zu seiner Arbeit: „Es ist bemerkenswert, was hier geleistet wurde. Zu den substanziellen Forschungsergebnissen gab es eine große Ausstellung und ein wichtiges Symposium.“

Das Netzwerk Provenienzforschung wurde vom Land Niedersachsen errichtet, um das Bewusstsein einer kulturpolitischen Verantwortung zu stärken und nachhaltig in den Museen und Sammlungen des Landes zu verankern. Es bündelt die Kräfte und Kompetenzen im Bereich der Provenienzforschung auf Landesebene und verzahnt sie mit den Initiativen der Stiftung Deutsches Zentrum Kulturgutverluste (DZK). Das Projekt zur Provenienzforschung am Ostfriesischen Landesmuseum Emden wird seit Februar 2019 vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste gefördert.