Das meistverkaufte Spielzeug aller Zeiten

Emden. Das Ostfriesisches Landesmuseum Emden zeigt als nächste Ausstellung „Busy Girl – Barbie macht Karriere“. Dabei handelt es sich um eine Wanderausstellung zur Barbie-Puppe. Vom 5. Dezember bis zum 28. August des nächsten Jahres sind die Puppen zu sehen. Einzelne Figuren, aber auch ganze Szenen illustrieren in der Schau Arbeitswelten von Frauen seit den 1950er Jahren.

Barbie vor President! Viermal hat Barbie in den vergangenen Jahrzehnten versucht, ins Weiße Haus einzuziehen. Bild: Privat

„Als Rollenspielzeug spiegelt Barbie die Entwicklung und Veränderung weiblicher Lebensbilder seit der Nachkriegszeit perfekt wider“, erläutert Bettina Dorfmann, gemeinsam mit Karin Schrey Erfinderin und Macherin der Wanderausstellung „Busy Girl“. Von Bettina Dorfmann stammen auch die ausgestellten Puppen, von denen sie insgesamt mehr als 18 000 zusammengetragen hat.

„Die Grundidee der Ausstellung ist es, einen positiven und leichten Zugang zur Berufsorientierung von jungen Menschen zu schaffen“, erläutert die neue Museumsdirektorin Jasmin Alley, die dank ihres Vaters einst auch in den Besitz einer solchen Puppe gelangte. Ihrer Mutter indes sei Barbie nicht emanzipiert genug gewesen.

Gegenwelt zu der Puppe: eine Milchbäuerin im Rheiderland. Bild: OLME

Kuratiert wurde die Ausstellung von Tobias Rentsch und Evelina Peuser-Broeker. Die beiden haben die Sonderausstellung allerdings erweitert. „Women@work“ heißt dieser Bereich, der die Barbie-Schau „um die Perspektive arbeitender ostfriesischer Frauen“ erweitert, heißt es in einer Pressemitteilung des Museums. Es geht dabei darum zu zeigen, dass Frauen schon immer in den verschiedensten Berufen gearbeitet haben. Dieser Aspekt soll für Ostfriesland zwischen den 40er Jahren bis in die aktuelle Zeit nachvollzogen werden. „Uns allen sind die Vorurteile, denen Frauen ausgesetzt waren und es heute oftmals noch sind, bekannt und bewusst. Begriffe wie ‚Frauenberufe‘ verfestigen diese Problematik noch“, so die Kunstwissenschaftlerin und Museumspädagogin Evelina Peuser-Broeker.

Am 9. März 1959 wurde auf einer Spielzeug-Messe in New York die erste Barbie vorgestellt. Inzwischen gehört sie zum meistverkauften Spielzeug aller Zeiten, heißt es in der Pressemitteilung.„Ein Ruf als emanzipierte Karrierefrau eilt der Spielzeugfrau jedoch nicht unbedingt voraus“, sagt Sammlerin Dorfmann. Allerdings wurde Barbie bereits 1960 als Modedesignerin präsentiert, 1962 stattete man sie als Tennisspielerin aus. 1965 schaffte sie gar als erste Astronautin den Sprung auf den Mond, längst bevor der Menschheit dieses gelang. Seit ihrem ersten Auftritt hat Barbie etwa 130 verschiedene Berufe ausgeübt. Die Kombination von „Busy Girl“ und Women@work lade dazu ein, sich mit scheinbar festgeschriebenen Berufsbildern auseinanderzusetzen, meinen die Ausstellungsmacher.

► Die Ausstellung ist von Sonntag an bis zum 28. August im Ostfriesischen Landesmuseum zu sehen.
► Öffnungszeiten: Di bis So 10 bis 17 Uhr, geschlossen am: 24., 25. und 31. Dezember 2021 und am 1. Januar 2022.
► Aktuelle Corona-Regeln: 2G plus, FFP2 Masken