Emder Gemälde in Luxemburg
Emden. Ein Gemälde mit dem Motiv des Kleinen Kreuzers Emden und dem Titel „SMS Emden“, das der russische Künstler Maxim Kantor im Jahr 2017 der Stadt Emden aus Verbundenheit geschenkt hat, ist derzeit Bestandteil einer Ausstellung im Nationalmuseum für Geschichte und Kunst in Luxemburg. Das teilte die Kunsthalle Emden mit. Die Schau wurde kurzfristig in das Programm des Museums aufgenommen, ist am Freitag (29. April) eröffnet worden und wird bis zum 16. Oktober zu sehen sein. Der Titel: „The Rape of Europe (Die Vergewaltigung Europas) – Maxim Kantor on Putin’s Russia (1992 bis 2022)“.
Ausgangspunkt für das Luxemburger Museum war die Frage: Wie kann man als Museum reagieren, wie ein Zeichen der Solidarität mit den Unterdrückten setzen, wenn eine direkte Zusammenarbeit mit einem ukrainischen Museum derzeit unmöglich ist und die eigenen Sammlungen fast keine Objekte mit Bezug zu diesem Land enthalten?
Man habe ohnehin in Kontakt zu Kantor gestanden, und da er als russischer Künstler, der heute in Frankreich lebt, für seine sehr kritische Haltung gegenüber dem Putin-Regime bekannt ist, habe man ihn um die Ausstellung gebeten. 2017 schenkte Kantor der Stadt Emden zwei Gemälde. Das eine zeigt einen Mann in einem kleinen Boot, der im Sturm versucht, das Segel zu reffen. Das andere ist die „SMS Emden“. Beide waren ein Dankeschön für die Unterstützung seiner Einbürgerung. Der international bekannte Künstler hatte sich aufgrund der politischen Lage in seinem Land entschlossen, Emder zu werden. Eine entsprechende Urkunde überreichte ihm im Dezember 2015 der damalige Oberbürgermeister Bernd Bornemann.
In den 80er Jahren war Maxim Kantor erstmals in der Kunsthalle Emden vertreten. Damals lief hier die spektakuläre Ausstellung „Glasnost – Die neue Freiheit der sowjetischen Maler“, die Kunsthallenstifter Henri Nannen initiiert hatte. Kantor entwickelte in den folgenden Jahren freundschaftliche Verbindungen zu Nannen, Eske Nannen und zu Bernhard Brahms, den Kantor auch porträtierte.