Gelungener Erstauftritt einer Cellistin

Emden. Esther Waskowiak ist als Cellistin noch im Studium. Doch ihr Vater, Kantor Marc Waskowiak, ist der festen Überzeugung, dass zur Entwicklung einer jungen Künstlerin auch der möglichst frühe Auftritt vor Publikum nötig ist.

Und so gestalteten die beiden gemeinsam ein kleines, feines Konzert in der Martin-Luther-Kirche (25. September). Drei Kompositionen spielten die beiden auf Klavier und Cello gemeinsam, zweimal griff Marc Waskowiak in die Tasten der Beckerath-Orgel. Das gut einstündige Konzert fand vergleichsweise viel Publikum, das gewillt war, der Musikerin mit warmem Applaus Mut zu machen. Das war fürsorglich, aber Esther Waskowiak zeigte sich selbstbewusst und spielte ihr Programm sehr sicher.

Am Anfang stand dabei Faurés „Elégie“ op. 24, die ihren Namen zurecht trägt, denn sie ist geprägt von einiger Düsternis, die die Musikerin angemessen herausarbeitete. Das galt auch für „Mélancolie“ von César Franck, ein sehr ruhiges Andantino, das aber den Gestaltungswillen von Esther Waskowiak zeigte. Höhepunkte an der Orgel gab es zwei: die beliebte „Suite Gothique“ von Léon Boëlmann, die die Orgel wunderbar ins Tänzeln brachte. Noch eindrucksvoller aber geriet die „Improvisation“ in drei Sätzen, die Waskowiak selber komponiert hatte und die aus dem Geist französischer Romantik heraus lebte.

Höhepunkt des Spätnachmittags war das „Konzert für Violoncello“ von Camille Saint-Saëns, in diesem Fall in einer Bearbeitung für Klavier und Cello. Das Werk ist ein Bravourstück – besonders in seinem Abschlussteil. Es enthält alles, was für ein zuhörer-freundliches Konzert nötig ist. Es ist ein wenig sentimental, etwas romantisch, dann wieder schwungvoll. Esther Waskowiak und ihr Klavierpartner gaben dem Konzert, was es aus sich heraus verlangte – und das verlieh dem Musikstück einen persönlichen Touch, der sich mit den spielerischen Erfordernissen vermischte.

Am Schluss stand als Zugabe Saint-Saëns „Schwan“ aus dem Karneval der Tiere – sehr ruhevoll gespielt und malerisch artikuliert, so dass das schöne Tier geradezu vor Augen stand. – Fazit: Es war ein gelungener Erstauftritt in Emden