Irrungen und Wirrungen

Spöldeel Transvaal feiert Premiere mit „Een Froo mut her“

Emden. Eine Frau – Ja!, Aber gleich drei? Da ist in der internen Kommunikation zwischen den drei Bauern Martens etwas mächtig schief gegangen. Denn alle haben zeitgleich beschlossen zu heiraten. Daraus ergibt sich dann wie von selbst ein Spiel um Verwechslungen und Missverständnisse, um Irrungen und Wirrungen, das die Spöldeel Transvaal straff inszenierte, und das die Besucher immer mehr amüsierte, je weiter sich das Durcheinander entwickelte.

Die Transvaaler leisteten sich mit Carola Clemens und Ingrid Vogel-Suhr gleich zwei Spielleiterinnen und mit Monika Eilers und Monika Werner zwei „Topuster“, die sich allabendlich abwechseln. So war das Ensemble gut ausgestattet, zumal drei Inspizientinnen – Deike Felsmann, Sonja Reuter und Dagmar Pommer – dafür sorgten, dass die Bühne immer hübsch unordentlich aussah – eine Männerwirtschaft eben.

Alle sechs Spieler auf einen Streich: Mareike Jentzsch, Wolfgang Werner, Gaby Pannen, Gerold Lahmeyer, Martina Spormannund Dominic Meißner

Im Mittelpunkt des Amüsements stand Dominic Meißner, der den jungen Bernie spielte und der offensichtlich auf der Bühne sein natürliches Revier gefunden hat – spielerisch und sprachlich war sein Auftritt ein großer Spaß. Doch er hatte ausgezeichnete Mitspieler. Martina Spormann, Mareike Jentzsch und Gaby Pannen agierten als Damen-Trio spiel- und textsicher.

Spielszene mit Dominic Meißner und Gaby Pannen

Sie ließen sich vom Chaos des Männerhaushalts nicht abschrecken – und letztlich fand dann auch noch jeder Topf seinen Deckel. Gerold Lahmeyer und Wolfgang Werner waren die beiden Martens-Brüder, die jeder auf seine Art, aber mit allen Mitteln eine Frau an sich binden wollen – mit unterschiedlichem, doch – für die Besucher – in jedem Fall erheiterndem Erfolg – Lahmeyer mit unverwüstlicher Selbstsicherheit, Werner mit verhaltener, aber nicht minder entschlossener Perspektive.

Die Geschichte hatte den Vorteil, dass sie von einer versierten Autorin und Volksschauspielerin geschrieben worden war. Und Eva Hatzelmann ging keine Kompromisse ein. Von der ersten Minute an war man mitten drin im Spiel, das dann zügig zum Höhepunkt führte. Ein Gedanke, ein Handlungsstrang – das ist für Volkstheater genau das richtige, und diese Konzentration erzeugte bei allen unangestrengten Spaß. So soll es sein.