Zauberhaftes Konzert rund um Bach

Emden. Der 28. Geburtstag der Beckerath-Orgel in der Martin-Luther-Kirche wurde mit einem bemerkenswerten Adventskonzert im Kerzenschein gefeiert. Kreiskantor Marc Waskowiak hatte dazu nicht nur ein wunderbares Programm rund um Johann Sebastian Bach zusammengestellt, sondern spielte es auch gemeinsam mit seinen Töchter Lina (Orgel, Klavier) und Esther (Cello).

Die Beckerath-Orgel und darunter die drei Ausführenden des Abends: Mark, Lina und Esther Waskowiak. Bilder: Wolfgang Mauersberger

Dass auch die Wortbeiträge sich nicht in idyllischen vorweihnachtlichen Geschichtchen ergingen, sondern das Leben und Wirken des Komponisten pointiert, aber auch anekdotenreich vorstellten (Pastorin Mona Bürger), rundete den Abend nicht nur ab, sondern gab ihm einen formalen Halt.

Der Kirchenraum war – passend zum Motto des Abends – vollständig mit Lichtern bestückt

Das Programm ließ Bach selber zu Wort kommen, bot aber auch Musik des Komponisten Dieterich Buxtehude, den der 20-jährige Bach 1705 in Lübeck aufsuchte, weil er von dem berühmten Organisten lernen wollte. Es gab eine „Hommage“ an Buxtehude, Improvisationen über Bach, „Erinnerungen“ an Bach von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Es gab eine Jazz-Improvisation, eine der sechs Fugen von Robert Schumann über B.A.C.H. – und ganz zum Schluss spielten Lina und Esther Waskowiak das „Ave Maria“. So viel Bach! So unterhaltsam! So anregend! So rührend! Und so schön gespielt! Das muss man alles zusammen erst einmal hinbekommen. Und da sind wir bei den Ausführenden.

Gestalteten den Abend: Lina, Marc und Esther Waskowiak

Marc Waskowiak war zwar der „Pfeiler“ des Programms, nahm sich aber soweit zurück, dass die Töchter zur Geltung kamen – und das zu Recht. Die beiden waren so innig und intensiv dabei, dass es eine pure Freude war, ihnen zuzuhören. Lina Waskowiak, sehr gut vorbereitet von ihrer Orgellehrerin Brigitte Höhn, spielte Buxtehudes Praeludium, Fuge, Ciacona in C-Dur mit viel Verve und Ausdruck. Esther Waskowiak hatte das Prélude aus Bachs Cello-Suite Nr. 1 einstudiert und ließ es mit sicherer Hand völlig selbstsicher erklingen.

Gab eine anekdotenreiche Einführung in die Biographie Johann Sebastian Bachs: Pastorin Mona Bürger

Beide Musikerinnen waren beim Konzert nicht nur solo zu hören, sondern auch als Duo in unterschiedlicher Besetzung. Für die Gemeinde gab es ebenfalls etwas zu tun. Mitsingen war gefragt bei „Tochter Zion“, das Marc Waskowiak an der Orgel begleitete – nicht, ohne eine gehörige Einleitung zu improvisieren und natürlich mit dem abschließenden Einsatz des Zimbelsterns.

Insgesamt gesehen – ein ganz zauberhaftes Konzert, das man im Reigen der zahlreichen musikalischen Beiträge dieser Vorweihnachtszeit auf gar keinen Fall missen möchte.