Gemeinschaftsprojekt zur Friesen-Geschichte

Aurich. Ein grenzüberschreitendes, wissenschaftliches Projekt widmet sich der Völkerwanderungszeit und dem Frühmittelalter von 400 bis 800 nach Christus. Es wird durchgeführt vom Frys Museum Leeuwarden, der Ostfriesischen Landschaft und dem Ostfriesischen Landesmuseum Emden. Das teilt die Ostfriesische Landschaft in einer Pressemitteilung mit.

Intensiv gearbeitet wurde beim Radbod-Expertentreffen in Aurich.
Bild: Sebastian Schatz, OL

Die genannte Zeitspanne sei maßgeblich von König Radbod geprägt worden, der in den Niederlanden als Redbad bekannt sei. Im Rahmen des von der Interreg Deutschland-Nederland sowie von der Ems-Dollart-Region (EDR) geförderten und betreuten Projektes „Programmaconcept Redbad Frisia“ haben an drei Tagen bereits Expertentreffen stattgefunden.

Bei den Treffen in Bunderhee und in Aurich kamen Wissenschaftler aus Belgien, den Niederlanden und Deutschland zusammen, um Gemeinsamkeiten sowie Unterschiede der archäologischen Entwicklungen entlang der südlichen Nordseeküste zu diskutieren, heißt es in der Mitteilung. Außerdem erarbeiteten sie Themenkomplexe für eine gemeinsame Ausstellung. „Ich empfinde die fächerübergreifende und grenzüberschreitende Arbeit immer als sehr bereichernd, weil sie Horizonte erweitert und Einblicke in die Arbeitsweise der internationalen Kollegen bietet“, wird Dr. Sonja König, Leiterin des Archäologischen Dienstes der Ostfriesischen Landschaft zitiert.

Die Ergebnisse bilden nun die Grundlage für eine deutsch-niederländische Ausstellung, welche die Themen Archäologie des friesischen Küstenraumes, Handel und Netzwerke, Flora und Fauna, Ritual und Religion sowie Gesellschaft und Königtum aufgreifen soll.

Dabei hätten die Vorträge und Diskussionen nicht nur neue Perspektiven für Forschungsfragen zwischen den unterschiedlichen Regionen ergeben und den Austausch nachhaltig sowie langfristig gestärkt, sondern auch grundlegende ausstellungswürdige Erkenntnisse erbracht.