Letzte Ausstellung in der Galerie Schnelle

Boen. Die Galerie des Künstlers Ulrich Schnelle in Boen zeigt zum letzten Mal eine Ausstellung. Nach 19 Jahren soll im August Schluss sein. Passend zu dieser Entscheidung von Ulrich Schnelle und seiner Frau Christiane Hubert-Schnelle ist der Titel gewählt worden. „The last Waltz“ heißt die Ausstellung mit Werken von Vitor Ramos (Leer) und Lutz-D. Weiss (Cuxhaven). Der eine zeigt Druckgrafik, der andere Fotografien.

Und wie immer war es in der Galerie voll, wollten doch viele Freunde und Bekannte bei dieser letzten Schau durch ihre Anwesenheit bekunden, wie bedauerlich sie die Entscheidung finden. Doch irgendwann sei es auch mal gut gewesen, sagt Ulrich Schnelle. Zudem würden die Ansprüche der Künstler steigen, wie Ausstellungen ausgestattet sein müssen. „Doch wir sind eine private Galerie und können da nur bedingt mithalten.“

Eröffnet wurde die Ausstellung von einem, der schon die erste Ausstellung eingeleitet hatte – kein Kunsthistoriker, sondern ein Psychiater. Dr. Filip Caby sprach mit Blick auf die Arbeiten der beiden Künstler von einem konstruktiven Zwiegespräch zwischen Farbe und Schwarzweiß. Während der „Bilder-Finder Weiss“ Kleines subjektiv ganz groß darstelle und in seinen Studien von der Bültjer Werft vom reinen Schwarzweiß ins Bunte wechsle, verändere Ramos Fotos durch Überlagerung mit farbigen Siebdrucken derart, dass sich beides „gegenseitig verstöre“.

Caby erinnerte an die Gründung der Galerie 2005, als die große Halle des kleinen Bauernhofes an der Boenster Hauptstraße noch im Umbau begriffen war. Die erste Ausstellung erfolgte 2006, und seither gab es insgesamt neunzehn dieser Kunstschauen, dazu Film- und Musikabende. Schnelle ist selber Künstler und führt sein Atelier im selben Haus. Ob er die Räumlichkeiten künftig nutzen wird, um seine eigenen Werke auszustellen, lässt er offen.

Für die Bundespolitikerin Gitta Connemann (CDU), die eigentlich das Grußwort sprechen wollte, dann aber zu einer dringenden Sitzung nach Berlin fahren musste, sprach der Bürgermeister von Bunde, Uwe Sap. Kunst im ländlichen Raum habe es nicht leicht, aber mit der Galerie habe das Ehepaar Schnelle bewiesen, dass es funktionieren könne. Zudem hätten durch die Einrichtung viele Menschen die Gemeinde Bunde überhaupt erst kennengelernt. Er könne daher nicht glauben, dass die jetzige Ausstellung wirklich die letzte sei.

Die musikalische Gestatung hatte der Profimusiker Sebastian Kromminga aus Weener (Gitarre, Gesang) übernommen, der ebenfalls schon mehrfach bei Veranstaltungen der Galerie in Boen aufgetreten war.

► Die Ausstellung „The last Waltz“ ist bis zum 3. August zu sehen. Besichtigungen nur per Voranmeldung unter Tel. 0 49 53 / 92 24 72, Adresse: Boenster Hauptstraße 3 in Bunde