Ein Familiendrama zum Abschluss

Emden. Mit einem Star-Aufgebot hat Helma Sanders-Brahms (1940 bis 2014) ihren Film „Flügel und Fesseln“ 1984 gedreht. In den Hauptrollen agieren Hildegard Knef, Brigitte Fossey und Ivan Desny. Das Ostfriesische Landesmuseum und der vhs-Filmclub zeigen dieses kammerspielartige Familiendrama am Donnerstag, 24. April, um 18 Uhr im vhs-Forum.

    Szene aus „Flügel und Fesseln“ mit Hildegard Knef als Paula und Brigitte Fossey als Isabelle

    Gedreht wurde „Flügel und Fesseln“ in Berlin und in der Normandie. Helma Sanders-Brahms thematisiert darin einen seit vielen Jahren schwelenden Mutter-Tochter-Konflikt. Isabelle (Fossey) ist eine erfolgreiche Schauspielerin. Wenn sie für Dreharbeiten unterwegs ist, lebt ihre Tochter Emilie (Camille Raymond) bei Isabelles Mutter Paula (Knef) und ihrem Vater (Desny). Während eines Besuchs Isabelles treten die Spannungen zwischen Isabelle und Paula offen zutage. Paula wirft Isabelle unverhohlen vor, sie könne das Leben führen, dass ihr, Paula, immer verwehrt blieb.

    Kritiker bewerteten „Flügel und Fesseln“ unterschiedlich. Das Lexikon des Internationalen Films lobte die „herausragende Kameraarbeit“ und den „schauspielerischen Aufwand“, die Geschichte sei „eher dünnblütig“. Geradezu begeistert war der Rezensent der in New York erscheinenden Zeitschrift „Variety“ im Dezember 1984: „Flügel und Fesseln“ ist ein hervorragender Film … der allen Beteiligten an dieser Produktion Ruhm und Ehre bringen dürfte. (…) Die ausgezeichnete Kameraarbeit von Sacha Vierny ist ein weiterer Pluspunkt für diesen technisch ausgezeichneten Film … er bestätigt den Rang von Helma Sanders-Brahms als eine der wichtigsten Regiepersönlichkeiten des deutschen Films.“

    Im Anschluss an die Filmvorführung gibt es wieder ein Gespräch mit einem Gast. Zugesagt hat Helma Sanders-Brahms’ Tochter Professor Dr. Anne Sanders. Moderiert wird der Abend von Ute Lipperheide.Nach Angaben des Landesmuseums ist dies die letzte Veranstaltung des Begleitprogramms zur Ausstellung, die durch eine Zusammenarbeit mit der Stiftung Deutsche Kinemathek ermöglicht wurde.

    ► Eintritt: vier Euro, für Filmclubmitglieder zwei Euro, Reservierung: Abendkasse