Über die Lust am Schreiben

Emden. Als Henri Nannen (geboren am 25. Dezember 1913) vor 25 Jahren, am 13. Oktober 1996, starb, war die Kunsthalle gerade zehn Jahre alt. Stürmisch waren die Jahre des Aufbaus gewesen. So stürmisch, wie in den Jahrzehnten zuvor die Entwicklung seines Magazins, des „Stern“. Stürmisch ging es auch zu, wenn Nannen die Emder Zeitung besuchte.

Zeitlose Ansichten – Teil 5

Ostfriesland. In einem Nachlass sind 96 Arbeiten von Heinrich Habbo Herlyn gefunden worden, die nun nach und nach hier veröffentlicht werden sollen. Es handelt sich um Zeichnungen und aquarellierte Arbeiten, die ein Ostfriesland vor etwa 40 bis 100 Jahren zeigen. Heinrich Habbo Herlyn wurde 1901 in Namibia geboren und starb 1992 in Leer. Er war

Zauberhaftes kleines Konzert

Emden. Unter dem Titel „Unterwegs – eine Reise in Texten und Tönen“ entführten drei Musikerinnen und ein Lesender nacheinander nach Frankreich, Israel und Russland. Texte und Töne hielten sich dabei die Waage, und so gelang ein Konzert am Spätnachmittag des Sonnabend (9. Oktober), das ganz fein und reduziert eine Fülle selten zu hörender Melodien bot.

Schwieriges Thema lebhaft diskutiert

Gibt es in der frühen Neuzeit einen Einfluss von Recht und Politik auf die christliche Religion in ihren konfessionsspezifischen Ausprägungen katholisch, lutherisch oder reformiert? Das war die Ausgangsfrage einer Tagung in der Johannes a Lasco Bibliothek, die eingebettet ist in ein mehrjähriges Kooperationsprojekt mit dem Titel „Konfessionskultur des Reformiertentums im Nord- und Ostseeraum“. Dieses von

Leidenschaftlich und ideenreich

Emden. Es war ein höchst anregender Abend mit dem ersten Theaterstück der Saison (Dienstag, 5. Oktober). Shakespeares „Sommernachtstraum“ bietet Schauspielern aber auch wirklich ein dankbares Betätigungsfeld. Das Ensemble Persona aus München hatte sich angesichts des weiträumigen Umfelds in der Nordseehalle zu einem laufintensiven, höchst dynamischen Auf- und Abtrittsmodus entschieden. Das heißt: Es ging rund in

Erinnerung an „Penning’sche Villa“

Emden. „Geschichte auf dem Weg“ ist eine Aktion, mittels Informationstafeln auf besondere historische Standorte in der Stadt Emden hinzuweisen. Am Dienstag (5. Oktober) wurde eine solche Tafel auf dem Henri-Nannen-Platz enthüllt. Sie verweist auf den Ort, an dem einst die sogenannte „Penning’sche Villa“ stand, in der sich in der Zeit des Nationalsozialismus das Quartier der

Anregender Saison-Auftakt

Emden. Ein Kammerkonzert, in das ein Experiment integriert war – das erwartete die Besucher des ersten Abends der neuen Emder Spielzeit. In der Johannes a Lasco Bibliothek gastierte am Montag (4. Oktober) das Kurpfälzische Kammerorchester mit einem Schmeichel-Programm, das ganz edel ausgerichtet war. Eine aparte Sinfonie in G-Dur von Franz Xaver Richter, einem Zeitgenossen Mozarts,

Natur, Herz und Leidenschaft

Emden. Es passte zusammen – draußen strömte der Regen, drinnen gab es instrumental gespielte und gesungene Naturbilder – grüne Auen, flammende Rosen, glänzender Gärten bezaubernde Pracht. Da wurde bei der Sonntagsmatinée in der Johannes a Lasco Bibliothek schon mächtig geschwelgt – im barocken Konzert mit Kompositionen von Georg Philipp Telemann und Georg Friedrich Händel. Und

Zwischen Dauer und Vergänglichkeit

Aurich. Ein besonderes Konzert – das sagt sich so leicht. Doch was beinhaltet dieser Begriff eigentlich? Was ist das besondere? Da sind zwei Musikerinnen – Johanna Ruppert (Violine) und Jessica Kaiser (Gitarre). Sie spielen im Epilog der Gezeitenkonzerte Musik mit folkloristischen Einschlägen unterschiedlicher Länder – und das in höchst delikater Weise, die das technische Können

Keine Vorherrschaft des einen über den anderen

Emden. Ein Jubiläum, das bereits gefeiert wurde, dessen genauer Jahrestag aber auf den 4. Oktober datiert. Daran sei nochmals erinnert. Vor 450 Jahren, am 4. Oktober 1571, begann in Emden eine Versammlung, deren Beschlüsse über die Jahrhunderte hinweg bis heute Wirkung zeigen: die Emder Synode von 1571. Sie dauerte eine Woche, bis zum 10. Oktober,

„Einfach nur vorlesen, ist langweilig“

Emden. Aus einer spontan erfundenen Erzählgeschichte für den Sohn wird ein Buch und daraus wiederum ein Hörspiel. „Elli und Ecki“ heißt das Ganze, ist eine sehr menschliche Tiergeschichte und jetzt in Form dreier unterschiedlicher Medien in der Stadtbücherei zu leihen. Die Langfassung der Geschichte geht so: Diana Groenewold und ihr Sohn Piet (6) lesen sehr

Kita Barenburg wird „Buchkindergarten“

Emden. Die Kindertagesstätte der Stadt Emden in Barenburg erhält das Gütesiegel „Buchkindergarten“ für ihr Engagement in der frühkindlichen Sprach-und Leseförderung. Das teilt die Stadt Emden mit. Das Siegel wird vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels und dem Deutschen Bibliotheksverband verliehen. Honoriert werden Betreuungseinrichtungen, in denen frühe kindliche Erfahrungen rund ums Erzählen, Reimen und Lesen einen Schwerpunkt

In stillem Gedenken an …

Johann Haddinga, der als Journalist und Autor Bücher über ostfriesischen Tee und ostfriesischen Humor veröffentlichte, der über die Stunde Null in Ostfriesland publizierte und der über Geschichte und Geschichten in und aus Norden schrieb. Seine beruflichen Stationen waren Leer, Bremerhaven und Norden, wo Haddinga von 1983 bis 1999 Leiter der Redaktion des Ostfriesischen Kurier war.

Erfolgsgeschichte für eine universitätslose Region

Aurich. Ein sperriger Titel, doch ein flotter Vortrag. Der Leiter des Niedersächsischen Landesarchivs, Abteilung Aurich, Dr. Michael Hermann, hatte seine Studie über „100 Bände Emder Jahrbuch – Die Entwicklung der historischen Zeitschrift für ostfriesische Landeskunde im Beziehungsgeflecht zwischen „Kunst“, Staatsarchiv und Ostfriesischer Landschaft“ schon im letzten Jahr halten wollen. Nun erhielt er Gelegenheit, dies nachzuholen.

Hymne für Grundschule

Westoverledingen. Im Rahmen des Plattdüütskmaant hat die Grundschule Ihren eine eigene Schulhymne erhalten. Komponiert wurde das plattdeutsche Lied von der „Band ohne Noten“. Dahinter verbirgt sich der Norder Förderschullehrer Remmer Kruse. Gemeinsam mit den rund 60 Schülerinnen und Schülern hat er die neue Hymne einstudiert. Im Refrain heißt es: Wi sünd ut Ihren,en Grund to

Enormes technisches Können

Emden. Ein ungewöhnliches Ereignis vollzog sich am Spätnachmittag des Sonntags in der Schweizer Kirche. Pianistin Olga Chelova spielte die 24 Etüden mit den Opus-Zahlen 10 und 25. Ein wagemutiges Unternehmen, gehören doch diese Etüden zum Artistischsten, was die Musikliteratur zu bieten hat. Kaum je hört man alle von ihnen als Gesamtwerk in großen Häusern. Und

Zeitlose Ansichten – Teil 4

Ostfriesland. In einem Nachlass sind 96 Arbeiten von Heinrich Habbo Herlyn gefunden worden, die nun nach und nach hier veröffentlicht werden sollen. Es handelt sich um Zeichnungen und aquarellierte Arbeiten, die ein Ostfriesland vor etwa 40 bis 100 Jahren zeigen. Auffallend ist, dass eine große Anzahl Zeichnungen Ostfriesland im Winter zeigt. Winterbilder sind im allgemeinen

Erneut 14 Wissenschaftler mit Musealog-Abschluss

Jever. Ihre Ausbildung an der Akademie Musealog haben 14 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler abgeschlossen. Darauf verweist der Vorsitzende des Trägerverein, Dirk Heisig. „Die Teilnehmer gehören damit zu den 631 Absolventen aus dem gesamten Bundesgebiet, die sich in den letzten 24 Jahren zu „Fachreferentinnen und Fachreferenten für Sammlungsmanagement und Qualitätsstandards in Museen“ ausbilden ließen.“ Sieben Museen standen

Mitten hinein in des Dichters Leben

Emden. Wenn Hermann Wiedenroth liest, dann kann man allerhand erwarten. Das hat er in der Vergangenheit immer wieder bewiesen. In diesem Fall ging es in der Johannes a Lasco Bibliothek um das Alterswerk des Humoristen Wilhelm Busch (1832 bis 1908). Das verhieß Amüsantes. Und wenn der Titel der Veranstaltung dann noch „Wilhelm Busch zum Vergnügen“

5 neue Bücher in der „Platt“-Kiste

Aurich. Vor rund zehn Jahren hat das Plattdüütskbüro der Ostfriesischen Landschaft die ersten plattdeutschen Bücherkisten in Ostfriesland verteilt. Mittlerweile sind sie mit 50 Büchern gefüllt, die Lesespaß „up Platt“ versprechen. „Jetzt stocken wir die Bücherkisten um fünf weitere Bücher auf“, erklärt Grietje Kammler, Leiterin des Plattdüütskbüros. Plattdeutsch liegt in Ostfriesland wieder voll im Trend, sagt

Ein Zentrum moderner ostfriesischer Kunst

Emden. Am Anfang steht ein Wortungetüm. Die StibiKu ist die Stiftung für bildende Kunst und Kultur in der deutsch-niederländischen Ems-Dollart-Region. Vor zehn Jahren gegründet, umfasst die Sammlung heute mehr als 1000 Gemälde, Grafiken, Zeichnungen und Skulpturen des 20. und 21. Jahrhunderts aus Ostfriesland. Am 15. September wird dieser Jahrestag gefeiert. Doch was verbirgt sich hinter

„Das Alter ist doch völlig egal!“

Emden. Die Emder Shanty Gruppe hat einen neuen Vorsitzenden: der 84-jährige Uli Goebel löst den 79-jährigen Klaus Körber ab. Bei der jüngsten Mitgliederversammlung stimmten die Sänger einstimmig für ihn. Und mindestens zehn Jahre wolle er dann auch im Amt bleiben, lacht der gebürtige Kölner Goebel. Das zahlenmäßige Alter spielt für ihn keine Rolle. „Das ist

Atemberaubend und erschütternd

Aurich. Ein höchst anspruchsvolles Programm präsentierten Tanja Tetzlaff (Violoncello) und Florian Donderer (Violine) den rund 120 Mitgliedern der „Freunde der Gezeitenkonzerte“ in der Lambertikirche zu Aurich. Diese als Dankeschön deklarierte Veranstaltung verlangte sowohl den Musikern als auch dem Publikum einiges ab. „Das ist tatsächlich etwas für Spezialisten“, bekannte der organisatorische Leiter der „Gezeiten“, Raoul-Philip Schmidt.

Schirmherr mit rotem Schirm

Aurich. Die Bildnisse der Grafen und Fürsten Cirksena, die preußischen Herrscher, die hannoverschen Könige – sie alle starren hoheitsvoll aus ihren stilvollen Rahmen, als Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) in Begleitung von Landschaftspräsident Rico Mecklenburg den Ständesaal im Haus der Ostfriesischen Landschaft in Aurich betritt. Geradezu ehrfurchteinflößend wirkt die raumgreifende Galerie der ostfriesischen Machthaber vergangener Zeiten.

„Landschaft“ fördert Kulturprojekte

Aurich. Bis zum 31. Oktober des Jahres können Anträge auf Förderung kultureller Projekte gestellt werden. Das teilt die Ostfriesische Landschaft mit. Die gesamte Fördersumme beläuft sich aufrund 157 000 Euro. Die Mittel werden zur Unterstützung regionaler Kulturprojekte im Jahr 2022 eingesetzt. Gefördert wird maximal die Hälfte der Gesamtkosten des Projektes bis zu einer Grenze von

Böskupp up Platt

Aurich. Beim diesjährigen Plattdüütskmaant arbeitet das Plattdüütskbüro der Ostfriesischen Landschaft erneut mit der Supermarktkette Edeka zusammen. Mit Unterstützung der regionalen Vertriebsleiter und der Filialleitungen sollen die Kunden dort jeden Donnerstagnachmittag auf Plattdeutsch angesprochen werden. „Wir stellen die Frage: Sünd se ok al maal up Platt up Böskupp west?“, sagt Grietje Kammler, Leiterin des Plattdüütskbüros. Dazu

Neue Pastorin für Hesel

Hesel. Regionalbischof Dr. Detlef Klahr hat am ersten Septembersonntag Taalke von Blumröder im Rahmen eines Festgottesdienstes als neue Pastorin der lutherischen Gemeinde Hesel ordiniert. Die 30-Jährige wurde in Leer geboren. Ihr Theologiestudium absolvierte sie in Wuppertal und Göttingen. Mit ihrem Mann, Steffen von Blumröder, Pastor der benachbarten Kirchengemeinde Stiekelkamperfehn, lebt die junge Theologin im dortigen

Emden – 6. September

Wer von jenem 6. September 1944 berichtet, der beginnt – es ist beinahe schon ein Automatismus – mit den Worten: „Es war an einem schönen Spätsommertag …..“ 77 Jahre später scheint es wieder ein schöner Spätsommertag zu werden. Doch das Gedenken fällt immer schwerer, je weniger Menschen es gibt, die diesen Tag der Zerstörung des

Bescheidene Beständigkeit

Der Leiter der Johannes a Lasco Bibliothek wurde mit einer außerplanmäßigen Professur gewürdigt. Was bedeutet das und welche Folgen hat es für die Bibliothek? Von Ina Wagner Emden. Der wissenschaftliche Leiter der Johannes a Lasco Bibliothek, Privatdozent Dr. Kęstutis Daugirdas, ist von der Eberhard Karls-Universität Tübingen mit dem Titel eines außerplanmäßigen Professors gewürdigt worden. Diese

Vom Auftrag der Kirche

Leer. Die neue Präsidentin der Evangelisch-reformierten Kirche, Dr. Susanne Bei der Wieden, ist am Sonnabend in der Großen Kirche zu Leer mit einem Gottesdienst in ihr Amt eingeführt worden. Bei der Wieden war am 4. März von der Gesamtsynode als Nachfolgerin des bisherigen Kirchenpräsidenten Dr. Martin Heimbucher gewählt worden, sie trat ihr Amt am 1.